Kieferorthopädie

Zur aktuellen Diskussion in den Medien, in der der Sinn von kieferorthopädischen Behandlungen angezweifelt wird und es seien nur kosmetischen Korrekturen und zum Vorwurf, Kieferorthopädie sei nutzlos, ist festzuhalten :
-optimale gerade Zähne sind die beste Prophylaxe für langfristige Zahngesundheit
-ab wann eine Behandlung bezahlt wird, ist eine politische Entscheidung mithilfe der KIG (kieferorthopädische Indikationsgruppen), d.h. "leichte Fälle" werden seit 2004 nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt (das waren 15% der Gesamtmenge). Auch diese Gruppe wurde früher als notwendig erachtet, Sparmaßnahmen machten eine Reduzierung der Gesamtmenge notwendig.
-97% der Patienten sind laut Umfragen mit der Behandlung zufrieden und beklagen sich nicht über "mangelnde Transparenz".
-notwendige Zuzahlungen aufgrund neuer (und teuerer) Materialien werden klar kommuniziert und der Entscheidung des Patienten überlassen. Eine reine Kassenbehandlung ist natürlich jederzeit möglich.

Ergebnisse einer umfassenden Studie aus dem Jahr 2021:

In einem Statement stellte Jordan die wichtigsten Studienergebnisse vor:
„Der Anteil der Kinder, bei denen nach den Richtlinien der gesetzlichen Krankenversicherung eine kieferorthopädische Behandlung angezeigt ist, liegt bei 40,5 Prozent.
10,0 Prozent der Kinder weisen ausgeprägte Zahnfehlstellungen auf, die aus medizinischen Gründen eine Behandlung erforderlich machen,
Ein Viertel der Kinder weisen stark ausgeprägte Zahnfehlstellungen auf, die aus medizinischen Gründen dringend eine Behandlung erforderlich machen und
5,0 Prozent der Kinder weisen extrem stark ausgeprägte Zahnfehlstellungen auf, die aus medizinischen Gründen unbedingt eine Behandlung erforderlich machen.
Die kieferorthopädische Indikationsgruppe 2 bezeichnet per definitionem Zahnfehlstellungen geringerer Ausprägung, die aus medizinischen Gründen zwar eine Indikation für eine kieferorthopädische Korrektur darstellen, deren Kosten jedoch nicht von den Krankenkassen übernommen werden. 57,0 Prozent der Kinder wiesen eine solche Indikationsgruppe auf.
2,5 Prozent der Kinder gehörten zur Indikationsgruppe 1 mit allein ästhetischen Einschränkungen oder wiesen keinen pathologischen Befund auf.“

Ist Kieferorthopädie sinnvoll?

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